Stepantsminda
Angekommen in Stepantsminda mache ich Abends noch einen kleinen Rundgang, allerdings ist es schon dunkel. Und kalt! Wesentlich kälter als in Mestia. Zumindest kommt es mir so vor.
Nicht so wild, ich habe in Lagen gedacht und gepackt und kann immer noch was drüber ziehen. Ich schlafe nicht so toll. Die Matratze meines Gasthauses hat schon bessere Zeiten gesehen und ist recht durchgelegen. Allerdings ist das halb so schlimm, ich habe nicht vor zu viel Zeit im Bett zu verbringen und so mache ich am morgen auf den Weg zu einer kleinen Kirche auf einem nahegelegenen Hügel.
Eine Stunde geht es bergauf. Das geht gut auf die Pumpe aber, und das scheint hier die goldene Regel zu sein, wer sich anstrengt wird mit Aussichten belohnt, die einen die Anstrengung schnell vergessen lassen. So auch dieses Mal. Das Wetter spielt leider nicht so mit und es ist recht neblig bzw. ziehen die Wolken an den Berggipfeln immer wieder zu. Teilweise beträgt meine Sicht knapp über 2000 Meter nur noch 20-30 Meter. Ich beschließe zu warten und hoffen. Und nach einiger Zeit lichtet sich das Wetter etwas.
Es ist ohnehin erstaunlich wie schnell das Wetter hier schon in recht kleiner Höhe von “ach, da kann mann doch mal nen Spaziergang machen” zu “du stirbst hier hundert pro, dude” wechselt.

Nach einer Zeit zieht es sich endgültig zu und ich beschließe den Abstieg. Nach einer weiteren knappen Stunde zieht es wieder auf und ich kann mein Ziel für die nächsten Tage erkennen: Die Dreifaltigkeitskirche vor dem riesigen Mount Kasbek.

Jetzt heißt es Daumen drücken und warten, daß das Wetter mitspielt, denn der Plan ist auf über 3000 Meter zu steigen und den Anfang des Gergeti Gletschers zu erreichen, von wo aus man eine heftige Aussicht über das gesamte Tal und besonders über die Kirche haben soll.